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Jahr des Bodens: Geologische Spurensuche im Fichtelgebirge

Wandern auf dem Steinbruchweg, unterwegs in Europas größtem Felsen-Labyrinth oder unter Tage im Goldbergwerk Geschichte erleben – im Fichtelgebirge begeben sich Interessierte auf eine Reise zu den geologischen Anfängen Europas. Als Teil des grenzübergreifenden Geoparks Bayern-Böhmen finden sich hier zahlreiche Lehr- und Erlebnispfade, seltene Bio- und Geotope sowie verschiedene Besucherbergwerke für beeindruckende Erfahrungen direkt im Felsen. Mit dem von der UNO-Generalversammlung „ausgerufenen“ Internationalen Jahr des Bodens rückt 2015 das Erdreich unter den Füßen verstärkt in den Fokus.

On Tour mit speziell geschulten Naturführern entdecken die Geologen in spe die einzigartigen Bodenschätze inmitten der Waldlandschaft und lernen Kurioses und Wissenswertes rund um die steinreiche Ecke Bayerns.

Kinder durchforsten zusammen mit Geoparkrangern die ursprüngliche Natur auf der Suche nach auffallenden Formationen und Mineralien. – Foto: Tourismuszentrale Fichtelgebirge

Kinder durchforsten zusammen mit Geoparkrangern die ursprüngliche Natur auf der Suche nach auffallenden Formationen und Mineralien. – Foto: Tourismuszentrale Fichtelgebirge

Im Selber Forst finden Naturfreunde das größte Moor des Fichtelgebirges sowie einen über 100 Jahre alten Schausteinbruch. Hier erhalten Interessierte bei Führungen mit anschaulichen Gerätedemonstrationen einen ersten Einblick in die harte Arbeit von früher. Nähere Informationen über die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport des „Werkstoffes Granit“ verrät auch der eigens angelegte Steinbruchweg rund um den Epprechtstein. Der knapp vier Kilometer lange Rundweg führt vorbei an den insgesamt sechs Steinbrüchen und verschiedenen Stationen wie etwa der Verladerampe. Am Ende des rund dreistündigen Ausflugs wartet das 34 mal 34 Meter große Granitlabyrinth mit 180 Granitquadern auf Versuchsfreudige.

In den untergründigen Gängen der Bergwerke blicken die Besucher in die Geschichte des Abbaus von Gold, Silber, Zinn, Eisen, Blei oder Kohle, dessen Anfänge im Fichtelgebirge in das 14. Jahrhundert zurückgehen. Damals galt die Region als das „Ruhrgebiet des Mittelalters“. In Goldkronach folgen die Entdecker auf einem Rundgang mit 40 Stationen den Spuren Humboldts, der sich im 18. Jahrhundert als preußischer Bergbeamter um die Wiederbelebung der krisenbefallenen Industrie bemühte. Nach rund 600 Jahren wurde der Bergbau in den 1930er Jahren im Fichtelgebirge eingestellt. Heute ist das Silbereisenbergwerk Gleißinger Fels das einzige öffentlich zugängliche Silbereisen- und Goldbergwerk der Welt. Von Basalten über Quarzite und Phyllite bis hin zu Marmor – wie ein geologisches Fenster zeigt die „Johannes Zeche“ in Arzberg die Gesteinsvielfalt der Region. Unter Tage geht es auch in der „Schmutzlerzeche“. Hier erhalten die Besucher im 35 Meter langen Stollen einen Eindruck von der schweren handwerklichen Arbeit des Bergmannes – so lag der Ertrag bei einem Zentner Erz nur zwischen 20 bis 50 Gramm Gold.

Informationen: Tourismuszentrale Fichtelgebirge, Tel.: +49 (0) 9272-96903-0; www.tz-fichtelgebirge.de oder www.geopark-bayern-boehmen.de.

Raushier-Reisemagazin

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