Über das ESTA-Formular wird derzeit viel diskutiert. Wer künftig in die USA einreisen will, muss sich darauf vorbereiten, dass nach seinen persönlichen Social-Media-Profilen gefragt wird. Presseberichten zufolge hatte die US-Grenzschutzbehörde bereits im vergangenen Sommer einen Antrag gestellt.
Profile bei Facebook und Twitter bekanntgeben
Demnach sollten in den Visa-Anträgen auch die Profile bei Facebook und Twitter mitgeteilt werden. Diese Neuerung ist inzwischen auch umgesetzt worden. Von der Änderung sind alle Reisenden betroffen, die kein Visum beantragen, sondern durch das sogenannte Visa-Waiver-Programm in die USA reisen. Dabei muss rechtzeitig vor der Anreise online ein ESTA-Antrag ausgefüllt werden. Das Formular findet sich auf https://www.estaformular.org/. Wer es schon einmal ausgefüllt hat, stellt fest, dass jetzt ein Drop-Down-Menü mit einer Auswahl unterschiedlicher Social-Media-Profilen erscheint.
Hier sollen USA-Reisende ihre jeweiligen Usernamen eintragen. Die Behörden betonen, dass die Eingabe freiwillig ist und die entsprechenden Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Mit dieser Änderung will die USA „potenzielle Gefahren rechtzeitig identifizieren“. Eine Sprecherin der Grenzschutzbehörde versicherte, dass die Beamten auf diese Weise die Absender von Hassbotschaften ermitteln wollen. Außerdem wollen die Beamten herausfinden, von wem extremistische Inhalte stammen und wer radikale Äußerungen teilt oder liked. Der von Donald Trump angekündigte Reisebann trat jetzt in einer abgespeckten Form in Kraft. Demnach sind die Staatsbürger von Somalia, Iran, Jemen, Sudan, Syrien und Libyen von der Einreise in die USA vorläufig ausgeschlossen.
Angaben auf freiwilliger Basis
Da diese Angaben momentan auf freiwilliger Basis erhoben werden, kann jeder Amerika-Reisende selbst entscheiden, ob er seine Social-Media Kontakte preisgibt oder nicht. Die Botschaft der USA in Berlin ließ wissen, dass eine Einreise nicht von der Bekanntgabe dieser Profile abhängt. Die ESTA-Genehmigung kann innerhalb weniger Minuten beantragt werden. Das Ausfüllen des Formulars ist einfach und die Einreise gestaltet sich anschließend visafrei und unkompliziert. Auch auf Fragen seitens der Reisenden wird auf der Internetseite eingegangen und der Sachverhalt leicht verständlich erklärt.
Welche Dokumente sollten USA-Urlauber im Gepäck haben? Deutsche Staatsbürger benötigen zur Einreise den elektronischen Reisepass. Der biometrische Pass wenigstens bis zum Ende der Reise gültig sein. Der Kinderreisepass und der vorläufige Reisepass berechtigen nur mit Visum zur Einreise. Den Personalausweis können USA-Reisende getrost zu Hause lassen, denn er wird in Amerika nicht akzeptiert.
Wer ist visapflichtig?
Wer länger als die üblichen drei Monate in den USA verbringen oder dort arbeiten möchte, muss nach wie vor ein Visum beantragen. Die Vorschrift gilt auch für Studenten, die ihr Auslandssemester an einer US-amerikanischen Universität absolvieren und für Praktikanten. Zur Anreise ist jedoch nur berechtigt, wer die elektronische Einreiseerlaubnis ESTA vorweisen kann. Sie ist gebührenpflichtig, wobei der Betrag nach Ausfüllen des Formulars mit Kreditkarte oder via Paypal bezahlt werden kann. Der Antrag sollte spätestens 72 Stunden vor dem Abflug gestellt werden – Experten empfehlen einen Zeitraum von einer Woche!Das Reisebüro kann den Antrag ebenfalls einreichen, die Bearbeitungsdauer ist allerdings nicht kürzer. Nach der Erteilung der Einreiseerlaubnis bleibt diese zwei Jahre lang gültig. Wenn in der Zwischenzeit der Reisepass abläuft, muss ein neuer ESTA-Antrag gestellt werden.