Im idyllisch gelegenen Tiroler Dörfchen Hochfilzen (959 Meter) im sonnigen Pillerseetal gibt es Winter für Winter Schnee über alle Maßen; der Ort ist als regelrechtes „Schneeloch“ in ganz Österreich und darüber hinaus bekannt. Die Straßen, die dorthin führen, sind oftmals von hohen „weißen Wänden“ eingezäunt, und die Loipen erwarten die Langläufer mit einem herrlichen Naturschnee-Erlebnis. Auch mit einem schlecht ausgeprägten Orientierungssinn kann man nicht vom Weg abkommen, denn das Loipennetz ist nicht so ausgedehnt, dass man sich Sorgen machen müsste, nicht zum Ausgangspunkt zurückzufinden; außerdem sind alle Strecken perfekt ausgeschildert.
Im Ranking auf Platz eins
Im Ranking der schneereichsten Orte der Alpenrepublik ist die 1200-Einwohner-Gemeinde auf Platz eins, mit einer durchschnittlichen Neuschneemenge von 6,71 Metern im Jahr.
Für dieses Phänomen gibt es zwei Gründe: die zuverlässigen Nordstaulagen, die die kalte Luft vom Polarkreis nach Süden und damit gegen die Alpen drücken, und die Tiefdruckgebiete aus Tschechien, die über dem Pillerseetal abschneien. Gäste werden also ihr „weißes Wunder“ erleben.
Hochfilzen, zwischen Leogang (Land Salzburg) und Kitzbühel (Land Tirol) gelegen, also inmitten der Leoganger und Loferer Steinberge und den Kitzbüheler Alpen, ist Wintersportinteressierten vor allem durch den Biathlonsport bekannt. Jedes Jahr werden im Dezember Weltcup-Rennen ausgetragen; zudem fanden hier schon drei Weltmeisterschaften statt: 1978, 2005 und 2017.
Bodenständige Menschen
Das Pillerseetal mit seinen bodenständigen Menschen und seinem natürlich gebliebenem Charme, zu dem neben Hochfilzen die gemütlichen Orte St. Ulrich am Pillersee, Fieberbrunn, St. Jakob in Haus und Waidring gehören, verfügt über ein ansehnliches Loipenangebot.
Insgesamt stehen jeweils 100 abwechslungsreiche Kilometer (klassisch und Skating) zur Verfügung; sie sind zum größten Teil per GPS erfasst.
Das Loipennetz ist klein, aber fein
Das Loipennetz in Hochfilzen ist nicht allzu groß, erfreut sich bei Genuss-Langläufern jedoch großer Beliebtheit. Die „Dorf-Loipe“ ist 2,8 Kilometer lang und für Anfänger bestens geeignet; ein Teil davon, nämlich 800 Meter, ist täglich bis 1 Uhr in der Nacht beleuchet! Die Dominik-Landertinger-Loipe (knapp fünf Kilometer) ist dagegen etwas für Anspruchsvolle. Es geht zuerst leicht bergab nach Feistenau; hier kann man Richtung Fieberbrunn abbiegen oder aber durch den Wald leicht ansteigend zum Ausgangspunkt zurückkehren. Die „Warming-Loipe“ (3,5 Kilometer) ist ideal zum Ausdauertraining, die sogenannte „Verbindungsloipe“ führt nach Schwendt (St. Ulrich) oder nach St. Jakob – oder wieder zurück. Die „Pass-Grießen-Loipe“ schließlich ist mit 9,5 Kilometern die Längste. Auf ihr kommt der Langläufer über die Tiroler Landesgrenze ins Salzburgische (eben bis nach Grießen) und über den Spielbachwald zurück nach Hochfilzen.
Der Nabel der Welt
Wenn sich jeden Dezember die Biathlon-Weltelite im Ort tummelt, dann ist Hochfilzen für die Freunde dieser weiterhin boomenden Trendsportart der Nabel der Welt. Noch größer ist der „Auftrieb“, wenn eine WM stattfindet. Insgesamt 150 000 Fans pilgerten 2017 ins Tal, zu den Wettkampfstätten und in das renovierte Stadion. Für die Titelkämpfe vor drei Jahren wurden 20 Millionen Euro in die Infrastruktur dieses Stadions gesteckt. Hauptprojekt war der Zu- und Umbau des Zentralgebäudes, das jetzt modernsten Ansprüchen genügt. Die faszinierende Kombination aus Geschwindigkeit in der Loipe und der Präzision am Schießstand hat Ort und Region zweifelsfrei weithin bekannt gemacht und sportlich nachhaltig geprägt.
„Biathlon-WM-Pfad“
Um in den Biathlonsport tiefer einzutauchen, gibt es für „Novizen“ und „alte Hasen“ den „Biathlon-WM-Pfad“ (15 Kilometer), der Interessierten wertvolles Insiderwissen und sportliche Fakten näherbringt. Er bietet neben den schönsten Hotspots von Hochfilzen auch interaktive Haltepunkte, digitale Zusatzinfos und eine Rätsel-Rallye.
Nicht nur Kinder und Jugendliche werden ihre Freude daran haben. Im Winter stehen witterungsbedingt nur zwölf der 16 Stationen zur Verfügung. Im Sommer kann der Pfad sowohl mit Kinderwagen als auch mit dem E-Bike bewältigt werden.
Magnesitwerk stärkt die Wirtschaft
Hochfilzen wurde im Jahr 1377 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und wurde 1833 zur Gemeinde erhoben. Die wenigen Bauernhäuser bildeten eine Streusiedlung innerhalb der ehemaligen Hofmark Pillersee. Gut 40 Jahre später begann mit dem Bau der Eisenbahnstrecke – der Giselabahn – auch der wirtschaftliche Aufschwung des Dorfes.
Ein weitere ökonomische Stärkung erlebt(e) die Gemeinde seit 1957 mit dem Bau eines Magnesitwerkes, nachdem schon seit 1931 – wie auch im benachbarten Fieberbrunn – Magnesit abgebaut wurde. Der Betrieb (80 Beschäftige) fördert bis heute dieses Mineral, das auch Bitterspat genannt wird, und stellt hochwertige Feuerfest-Endprodukte, die als „Massen“ überwiegend in der weltweiten Stahlindustrie zum Einsatz kommen, her. Das Werk beliefert weltweit 210 Kunden in über 60 Ländern. Nicht zu übersehen ist der 105 Meter hohe Kamin.
Der Name Hochfilzen, früher auch als 1000-Hügelland bekannt, ist der höchstgelegene Ort im Bezirk Kitzbühel. Das „Hoch“ leitet sich also von der Seehöhe ab – und das „Filzen“ von den moorigen, sumpfigen Böden, den „Filzen“.
270 Pistenkilometer
Wer die dünnen Langlaufskier mit den breiteren, alpinen „Brettln“ für ein oder mehrere Tage tauschen möchte, ist hier im Tal natürlich genau richtig. Denn der Skicirkus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn bietet mit seinen 270 Pistenkilometern alle Möglichkeiten, sich so richtig auszutoben. Das Hochfilzener Skigebiet ist nämlich sehr klein und eher etwas für Neulinge und Anfänger: es gibt nur zwei Schlepp- und einen Übungslift. Dafür eine Rodelstrecke von der Hoametzl-Hütte aus sowie stimmungsvolle Schneeschuh- und Tourenskiwanderungen.
Biathlon hin oder her: Hochfilzen ist im Winter ein lebhafter Ort. Und dennoch beschaulich und in sich gekehrt geblieben.
Informationen: Tourismusverband Pillerseetal – Kitzbüheler Alpen, Dorfplatz 1, A-6391 Fieberbrunn, Tel.: (0043 5354) 5 63 04; E-Mail: info@pillerseetal.at; Internet: www.pillerseetal.at
Hotel- und Gastro-Tipps
* fairhotel: A-6395 Hochfilzen, Kulturhausstr. 1, Tel.: (0043 5359) 2 34 56 ; E-Mail: info@fairhotel-hochfilzen.at, Internet: www.fairhotel-hochfilzen.at.
* Hotel Edelweiß: A-6395 Hochfilzen, Dorf 29, Tel.: (0043 5359) 252, E-Mail: info@edelweiss-hochfilzen.at; Internet: www.edelweiss-hochfilzen.at
* Restaurant Tour Rast: A-6395 Hochfilzen, Oberwarming 18, Tel.: (0043 5359) 333; E-Mail: kienpointner@ktvpillersee.at
* Bergdorf Priesteregg: A-5771 Leogang, Sonnberg 22, Tel.: (0043 6583) 8 25 50; E-Mail: bergdorf@priesteregg.at: Internet: www.priesteregg.at
* Gasthof Winkelmoos: A-6391 Fieberbrunn, Pletzergraben 5, Tel.: (0043 5354) 5 65 55; E-Mail: info@gasthof-winkelmoos.at; Internet: www.gasthof-winkelmoos.at
* Hoametzl-Hütte: A-6395 Hochfilzen, Kammerbergweg 1, Tel.: (0043 676) 6 06 44 15; E-Mail: info@hoametzl.at; Internet: www.hoametzl.at
Skiverleih
* nordic academy: Gesundheits- und Trainingszentrum, Kulturhausstr. 1a, A-6395 Hochfilzen, Tel.: (0043 664) 1 11 64 21; E-Mail: info@nordicacademy.at; Internet: www.nordicacademy.at