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Sehenswerte Wachau, Teil 2: Von Krems nach Spitz

Die Wachau ist ein Erlebnis für alle Sinne. Im ersten Teil ging die Reise vom Stift Melk (Link zu Teil 1) nach Krems, im zweiten Teil nun auf der anderen Donauseite von Krems nach Melk.

Der blau-weiße Turm der Stiftskirche zu Dürnstein ragt wie ein erhobener Finger gen Himmel. – Foto: Dieter Warnick

Der blau-weiße Turm der Stiftskirche zu Dürnstein ragt wie ein erhobener Finger gen Himmel. – Foto: Dieter Warnick

Für die Stadt Krems sollten Besucher mindestens einen halben Tag einplanen. Denn die älteste Stadt Niederösterreichs hat viel zu bieten. Das mittelalterliche Zentrum, die schmucken Häuser-Ensembles aus Gotik, Renaissance und Barock geben einen fantastischen Einblick, wie die Menschen vom 13. bis 19. Jahrhundert gewohnt und gelebt haben.

Heute schlendert internationales Publikum durch die sehenswerte Fußgängerzone mit zahlreichen gastronomischen Betrieben, Bars und Kneipen. Früher waren schmale, verwinkelte Gassen und Durchgänge die Wege, die die Einheimischen nehmen mussten.

Das Steiner Tor als Wahrzeichen

Der bekannte Erholungsort Spitz liegt am linken Donauufer im Herzen der Wachau. Rund um den Tausendeimerberg gebaut, wächst in Spitz der Wein mitten im Ort. – Foto: Gregor Semrad

Der bekannte Erholungsort Spitz liegt am linken Donauufer im Herzen der Wachau. Rund um den Tausendeimerberg gebaut, wächst in Spitz der Wein mitten im Ort. – Foto: Gregor Semrad

Am Südtiroler Platz geht es durch das Steiner Tor via Obere Landstraße ins Zentrum. Das Tor gilt als Wahrzeichen der 25 000-Einwohner-Stadt. Links und rechts wird das Portal von Trabantentürmen flankiert.

Das Rote Tor in Spitz ist ein Rest der ehemaligen Marktbefestigung, die aus Mauerzügen mit sieben Toren bestand. – Foto: Dieter Warnick

Das Rote Tor in Spitz ist ein Rest der ehemaligen Marktbefestigung, die aus Mauerzügen mit sieben Toren bestand. – Foto: Dieter Warnick

Stellvertretend für die große Anzahl an Kirchen seien die Pfarrkiche St. Veit, die Piaristenkirche und die Dominikanerkirche erwähnt. Erstere wird auch „Dom der Wachau genannt; die Piaristenkirche, auch als Kremser Frauenbergkirche bezeichnet, ist die älteste Kirche der Stadt. Die Dominikanerkirche ist eine ehemalige Klosterkirche und dient seit gut zehn Jahren der Landesgalerie für zeitgenössische Kunst für temporäre Ausstellungen im Sommer.

Dürnstein: Mittelalterliche Puppenstube

Das Wahrzeichen der Stadt Krems ist das Steiner Tor, ein historisches Stadttor, das im Jahr 2005 aufwendig restauriert wurde. – Foto: Dieter Warnick

Das Wahrzeichen der Stadt Krems ist das Steiner Tor, ein historisches Stadttor, das im Jahr 2005 aufwendig restauriert wurde. – Foto: Dieter Warnick

Ebenso ein Ziel zahlreicher Touristen ist Dürnstein, eine weitere „Perle der Wachau“. Der Besucher fühlt sich zurückversetzt in eine mittalterliche Puppenstube. Unübersehbar und in seiner Gestaltung unverwechselbar ist der blau-weiße Turm des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts; darüber thront die mächtige Burg. In dieser wurde 1192/93 Richard I. Löwenherz, König von England, gefangen gehalten. Ein Teil des Lösegeldes kam dem Ort zu Gute, wodurch Dürnstein einen beachtlichen Aufschwung nahm.

Piaristenkirche und Frauenbergturm vom Kremser Pfarrplatz aus gesehen. – Foto: Stadt Krems

Piaristenkirche und Frauenbergturm vom Kremser Pfarrplatz aus gesehen. – Foto: Stadt Krems

Diese uralten Zeiten kommen einem in den Sinn, wenn man durch die engen Gässchen schlendert oder die steilen Treppen hinunter Richtung Donau nimmt. Von der Ruine aus hat der Besucher im Übrigen einen prachtvollen Panoramablick. Die 20 Minuten Aufstieg vom Stadtzentrum lohnen sich in jedem Fall.

Historische Ortskerne

Markant erhebt sich die mächtige Wehrkirche von Weißenkirchen aus dem 14. Jahrhundert. – Foto: Donau Niederösterreich / Robert Herbst

Markant erhebt sich die mächtige Wehrkirche von Weißenkirchen aus dem 14. Jahrhundert. – Foto: Donau Niederösterreich / Robert Herbst

Historische Ortskerne haben auch die kleinen Winzergemeinden auf dem Weg bis nach Spitz. Das romantische Weißenkirchen mit den Ortsteilen Joching, Wösendorf und St. Michael ist umgeben von sonnigen Rebenhügeln und liegt eingebettet zwischen der (nicht immer) gemächlich dahinfließenden Donau und grünen Wäldern. Mit den drei genannten Winzerdörfern bildet Weißenkirchen die größte

Romantisch und verträumt, mittelalterlich und trutzig: Die Marktgemeinde Spitz ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Wachau zu erkunden. – Foto: Dieter Warnick

Romantisch und verträumt, mittelalterlich und trutzig: Die Marktgemeinde Spitz ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Wachau zu erkunden. – Foto: Dieter Warnick

Weinbaugemeinde der Wachau. Wie zum Schutz seiner Bürger erhebt sich die mächtige gotische Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert. Mit ihrem kantigen Turm und dem gotischen Ziegeldach überragt sie die malerischen Winzerhäuser und Lesehöfe (eine bis ins Mittelalter gebräuchliche Bezeichnung für eine Kellerei beziehungsweise Anwesen, an die Traubenbauern ihre Ware anlieferten, die dann dort zu Wein weiterverarbeitet wurden. Heute würde man Winzergenossenschaft dazu sagen). Der massive Turm wurde einst zur Abwehr gegen die Türken errichtet.

Totenschädel in der Urpfarre

Die Urpfarre der Wachau steht in St. Michael. – Foto: Donau Niederösterreich / www.extremfotos.com

Die Urpfarre der Wachau steht in St. Michael. – Foto: Donau Niederösterreich / www.extremfotos.com

In Wösendorf erinnern ehemalige Klosterhöfe an die historische Bedeutung des Ortes, wie auch wenige Kilometer weiter in St.  Michael die Geschichte die Gegenwart einfängt. Der Ort besteht nur aus einem Dutzend Häuser, hat jedoch eine große Bedeutung, denn dort steht die Urpfarre der Wachau, die bereits im Jahr 987 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Kirche ist eine auffällige Zeitzeugin mit einem stattlichen Turm und enormer Wehranlage.

Und einem Altar in der Oberkirche, auf dem Totenschädel nebeneinander und aufeinander liegen. In der nicht zugänglichen Unterkirche lagern noch die Knochen vor zirka 11 000 Toten.

Außergewöhnliches Sgrafitto

Große Flusskreuzfahrtschiffe bringen Touristen aus allen Regionen der Welt von Passau aus in Metropolen wie Wien oder Budapest. – Foto: Dieter Warnick

Große Flusskreuzfahrtschiffe bringen Touristen aus allen Regionen der Welt von Passau aus in Metropolen wie Wien oder Budapest. – Foto: Dieter Warnick

Begibt man sich im Turm nach unten, sticht dem Neugierigen ein großes Sgrafitto (historische Putztechnik) aus dem Jahr 1960 ins Auge, geschaffen von Rudolf  Pleban (1913-1965), einem östereichischen Maler, Grafiker und Bildhauer. Es zeigt wesentliche Epochen der Geschichte der Region.

Die Wehrkirche in Weißenkirchen wacht über ihre Bürger und den Heiligen Nepomuk. – Foto: Dieter Warnick

Die Wehrkirche in Weißenkirchen wacht über ihre Bürger und den Heiligen Nepomuk. – Foto: Dieter Warnick

Die Orgel ist das größte Orgelwerk im gesamten österreichischen Bundesgebiet mit original erhaltener Spielanlage aus der Renaissance.

Eine Reportage über Spitz, das Zentrum der Wachau, die Venus von Willendorf sowie über den Weinbau und die Wachauer Marille folgt.

Das ehemalige Baderhaus in Dürnstein hat einen Baukern von 1668 und eine klassizistische Fassade um 1800. Im Dreiecksgiebel befindet sich ein modernes Fresko von Maximilian Melcher, das er 1963 schuf und eine Musikantenfamilie darstellt. – Foto: Dieter Warnick

Das ehemalige Baderhaus in Dürnstein hat einen Baukern von 1668 und eine klassizistische Fassade um 1800. Im Dreiecksgiebel befindet sich ein modernes Fresko von Maximilian Melcher, das er 1963 schuf und eine Musikantenfamilie darstellt. – Foto: Dieter Warnick

Informationen: Tourismusinformation Spitz an der Donau, Mittergasse 3a, A-3620 Spitz an der Donau, Tel.: +43(0) 2713 2363; E-Mail: info@spitz-wachau.at; Internet: www.spitz-wachau.at

Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Schlossgasse 3, A-3620 Spitz/Donau, Tel.: +43(0) 2713 30 06 00; E-Mail: urlaub@donau-com; Internet: www.donau.com

Raushier-Reisemagazin

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