Auf unserer Reise nach Bangladesch habe ich Billie kennengelernt. Billie ist eine sehr sympathische Kolumbianerin, die im Oman lebt. Sie reiste während unseres Aufenthalts in Dhaka an. Sie ist eine Freundin meines Sohnes Rainer, der sie im vergangenen Jahres auf einer Reise durch CouchSurfing kennengelernt hat. Ihre Gesellschaft war sehr angenehm. Sie hat viel Humor.
Zusammen haben wir einige Ausflüge gemacht, zum Beispiel in die Altstadt von Dhaka. Die Altstadt ist sehr interessant. Dort spürt man eine besondere Atmosphäre und Tradition ist allgegenwärtig. Es gibt viele kleine Gässchen, vereinzelt Häuser aus der Kolonialzeit und besondere Sehenswürdigkeiten, die die Vergangenheit mit dem heutigen Leben verknüpfen. Vom Hafen aus starten Schiffe in Richtung der Deltamündungen und zu anderen Ziele. Die Altstadt von Dhaka ist gedrängt voll von Menschen. Es werden Waren abgeladen und ständig legen überladene Schiffe ab und machen sich auf die Reise. Bei unserer kleinen Rundfahrt auf dem Buriganga ließ sich dieses Treiben auch vom Fluss aus gut beobachten.
Nationales Märtyrerdenkmal in Sabhar
Einer unsere Ausflüge führte uns zum Nationalen Märtyrerdenkmal nach Sabhar, eine Stadt etwa 30 km nordwestlich von Dhaka.
Für diesen Ausflug hatten wir einen Kleinbus inklusive Fahrer gemietet. Auf dem Heimweg hielt uns ein Polizist an, weil der Fahrer mit einem ungültigen Nummernschild und einem unrechtmäßigen Aufkleber des Außenministeriums unterwegs war. Bei hohen Temperaturen wurden wir über eine Stunde festgehalten. Nach Bestechung des Polizisten und zusätzlich akzeptierter Strafanzeige für den Fahrer ließ er uns endlich ziehen. War nicht sehr angenehm, da wir nicht ausschlossen, dass der Polizist uns für weitere Stunden festhalten würde.
Übrigens haben wir zu diesem Ausflug die Hausangestellten mitgenommen, da diese das Denkmal noch nie gesehen hatten und es in Bangladesch außerdem nicht üblich ist, ledige Frauen und Männer, mit denen sie nicht verwandt sind zusammen, in einer Wohnung zu lassen. Khukies Bruder blieb daheim in der Wohnung.
Wir besuchten auch das Ahsan Manzil. Das ist die einstige Residenz des Nawabs („Statthalters“) von Dhaka. Der rosafarbene Palast liegt am Buriganga und wird heute als Museum genutzt.
Ach ja… Die Suche nach sauberen Toiletten führte nicht immer zum gewollten Ergebnis – auf gewisse Wagnisse muss man sich da schon einlassen.
Nicht alltäglich sind die sogenannten Hartals. Das sind nicht ungefährliche Streiks, die von teils brutalen Auseinandersetzungen verfeindeter politischer Gruppen begleitet werden.
Den Silvesterabend feierten wir in einem Club, wo sich Ausländer und westlich orientierte Bangladescher treffen. Es wurde Alkohol ausgeschenkt (dessen Vertrieb und Konsum in Bangladesch streng kontrolliert wird) und es gab ein tolles Büfett. Reingelassen wurden wir durch eine Hintertür, da die Silvesternacht in Dhaka nicht ganz ungefährlich ist, und es wurde zu westlicher Musik getanzt.
Auf einem Fotos kann man junge Männer in der Altstadt von Dhaka sehen, die eine lecke Wasserleitung als Gelegenheit zum Duschen nutzen und auf einem anderen Fotos sieht man Muslime während des Gebets, die sich selbstverständlich dazu auf die Straße setzten, weil der Gebetsraum schon voll war. Autos hatten Mühe, an der Gruppe vorbei zu kommen.
Fotos: Margit Ebert
Hallo Margit,
da habe ich doch glatt den 5. Teil verpasst, interessant wie immer.
Der Vorteil ist, dass ich jetzt gleich weiterlesen kann.
Schönen Abend und liebe Grüße
Susanne