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Wanderungen im Schwarzwald: Auf den Spuren der Kuckucksuhr

Der Schwarzwald gilt als die Heimat der Kuckucksuhr. Fast in allen Orten gab es Uhrmacher, die sich auf die Kunst dieser speziellen Uhrenherstellung verstanden. Einmal quer durch den Schwarzwald führt eine Route durch die schönsten Naturparadiese zu den wichtigsten historischen Orten der Kuckucksuhr. Über die Geschichte und die Herstellung der beliebten traditionellen Uhren lässt sich hier viel erfahren.
Die Geschichte der Kuckucksuhr

Im Schwarzwald gibt es viele schöne Wanderwege. Foto: privat

Im Schwarzwald gibt es viele schöne Wanderwege. Foto: privat

300 Kilometer lang ist die Tour entlang durch den Schwarzwald, die der Romantik-Route und der Schwäbisch-Barock-Route in nichts nachsteht. Sie führt durch wunderschöne Landschaften, in denen sich romantische Orte wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen.

Von Furtwangen nach Triberg

Die Reise beginnt in der Stadt Furtwangen. Hier wurde im 19. Jahrhundert die erste Schule für Uhrmacher gegründet. Robert Gerwig, ihr erster Direktor, legte den Grundstein für das spätere Uhrenmuseum, indem er die Einheimischen überzeugte, die alten, handgeschnitzten Uhren aufzuheben. Heute verfügt das Museum über 4.000 Kuckucksuhren, die in der Ausstellung zu besichtigen sind.

Nicht weit entfernt ist Schoenwald, wo Franz Kellerer, der eigentliche Erfinder der Kuckucksuhr, zuhause war. Ihm gelang es als Erstem, den Ruf des Kuckucks täuschend echt nachzuahmen. Weiter geht es nach Triberg, das nicht nur für seine Wasserfälle, sondern auch wegen seines Uhrenmuseums bekannt ist. In Triberg ist der einzige Betrieb ansässig, der noch heute alle Bestandteile der Uhren – Gehäuse, Schnitzereien und Uhrwerk – aus einer Hand produziert. Ein Abstecher ins Schwarzwaldmuseum lohnt sich ebenfalls, um die Kultur des alten Schwarzwalds zu entdecken.

Besuch beim Uhrenhersteller Junghans

Die Lackschilderuhr aus dem Schwarzwald. Foto: Wibros Gmbh

Die Lackschilderuhr aus dem Schwarzwald. Foto: Wibros Gmbh

Ein paar Kilometer über Triberg liegt Schonach, ein weiteres Zentrum der Herstellung von Kuckucksuhren. Von hier aus führt eine Straße durch Hornberg in die Fünf-Hügel-Stadt Schramberg. In diesem Ort ist einer der bekanntesten Uhrenhersteller, die Firma Junghans, ansässig. Das Stadtmuseum beherbergt eine große Anzahl moderner Industrieuhren und zeigt einen geschichtlichen Abriss der Uhrenherstellung. Weiter geht die Reise in das landschaftlich wunderschön gelegene Königsfeld, in dem der Uhrenfabrikant Peter Auber sich auf die Nachbildung von historischen Kuckucksuhren spezialisiert hat. Handgemalte Uhren im traditionellen Stil gehören zu seinem Angebot. Außerdem hat er eine Nachbildung der in Neustadt stehenden Sorg-Uhr geschaffen.

Schwenningen – einst größte Uhrenstadt der Welt

Ein Wasserfall als Belohnung und Ziel einer Schwarzwald-Wanderung. Foto: privat

Ein Wasserfall als Belohnung und Ziel einer Schwarzwald-Wanderung. Foto: privat

Anschließend führt die Tour nach Villingen-Schwenningen, einem Ort mit großer Uhrengeschichte. Schwenningen war einst die größte Uhrmacherstadt der Welt. Davon zeugt noch heute die historische Buerk-Fabrik, in der alte Industrieuhren gefertigt wurden. Außerdem zeigen die beiden Museen der Stadt die Geschichte des Weckers. Von Schwenningen aus geht es weiter nach Trossingen. Hobby-Uhrmacher, die gern ihre eigene Uhr zusammenbauen möchten, sind hier am richtigen Ort. Bei der Firma Selva finden sie mit über 10.000 Artikeln ein riesiges Angebot an allem, was für die Herstellung einer Uhr benötigt wird. Vom Pendel bis zum Zahnrad, vom Gewicht bis zum Uhrmacherwerkzeug reicht die große Palette an Uhrenzubehör.

Titisee – die Wiege der Kuckucksuhr

Eisenbach ist eine weitere Hochburg der Kuckucksuhr. In diesem Ort lebte der Uhrmacher Johann Baptist Beha. Er war berühmt für seine Tischuhren. Ein besonderes Kunstwerk ist seine Weltzeituhr aus dem Jahre 1865. Seine Nachkommen haben sie vor dem Verfall bewahrt. Sie ist heute im Hotel „Bad“ ausgestellt und kann dort bewundert werden. Die Route durch den Schwarzwald nähert sich in Titisee-Neustadt ihrem Ende. Titisee ist nicht nur beliebter Erholungsort bekannt, der Ortsteil Neustadt gilt auch als Wiege der Kuckucksuhr. Hier entstanden einst die bekannten „Sorg“- und „Jockele“-Uhren, die den Ruhm der Schwarzwalduhren begründeten. Sie sind heute das Herzstück einer jeden Uhrensammlung. Abstecher nach Lenzkirch, St. Märgen und St. Peter führen zu den Zentren der Uhrenkunst des Barock. Mit einem Ausflug ins Breisgau in das einstige Uhrenzentrum Waldkirch endet die Reise auf den Spuren der berühmten Schwarzwälder Kuckucksuhren.

Ergänzende Informationen zum Beitrag

Raushier-Reisemagazin

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